Donnerstage bedeuten in der Münchner „Bar Gabányi“
Live-Musik. Gut für Jazzfans: Sie bedeuten auch regelmäßig Live-Jazz. Er teilt
sich das Musikprogramm mit Klassik, Folk und Pop. Am vergangenen Donnerstag standen
Tizian Jost, Jason Seizer, Marc Abrams und Matthias Gmelin im Quartett auf der
Bühne. Wobei die ersteren drei sozusagen auf Einladung des letzteren da waren –
als Mentoren und Vorbilder des jungen Schlagzeugers. Das Motto erklärt auch,
warum das Quartett an diesem Abend viele Schlagzeuger-Kompositionen spielte. Es
zeigte sich: Das tat dem zentralen Platz von Piano und Saxophon keinen Abbruch.
So war viel zu hören von Tizian Josts schillerndem Solo-Ton
am Piano. Besonders in den hohen Lagen entlockte er den Tasten schnell
aufschießende, melodiöse Klangspringbrunnen. Auch Jason Seizers Tenorsaxophon
hatte in diesem Konzert viel Raum. Meist mit klarem, dunklem Ton, doch bei
einer Ballade präsentierte sich der Saxophonist auch mit zartem Klang. In
einigen Parts trat Marc Abrams mit melodischen Bass-Improvisationen in den
Vordergrund. Das machte ihm offenbar so viel Spaß, dass man ihm ohne Weiteres
den Beinamen „Der mit dem Bass tanzt“ hätte geben können. Doch auch Gmelin, der
zu dieser Runde eingeladen hatte, präsentierte sich in Soloparts am Schlagzeug.
Fast wie eine musikalische Darstellung des Austauschs mit seinen Mentoren wirkten
die dialogischen Abschnitte, bei denen kurze Soli zwischen dem Schlagzeug und
den drei anderen Instrumenten in schneller Folge hin- und hersprangen.
Nach ihrem Auftritt holten sich die Musiker an der Bar die
verdienten Erfrischungen ab. Wer mochte, konnte unbeschwert anstoßen – auf die
Bar, den Jazz, und noch viele weitere hörenswerte Verbindungen von beidem.
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