Das neue Jahr bringt eine ganze Reihe interessanter, neuer
Jazz-Einspielungen mit. Eine kleine Auswahl: Aus Augsburg und München melden
sich im Duo mit Piano, Sopransaxofon und Bassklarinette Maruan Sakas und
Christian Elin. Auf „Some Kind of Blues“ erzählen sie Lyrisches, harmonisch
elegant ineinander Verwobenes. Ein sehr hörenswertes Debut in den Sphären von
Jazz, Klassik, Minimal und World Music, erschienen bei Raccanto. Alle Stücke
sind Originalkompositionen.
Größtenteils gilt das auch für die neue Einspielung von
Reinhard Micko. „Coming Home“ nannte der Pianist sein Quartett-Album, mit Klaus
Gesing am Saxofon, Peter Herbert am Bass und Peter Primus Frosch am Schlagzeug.
Es schweift bisweilen ins Dissonante, lotet temporeiche Staccati aus, hält sich
aber meist in melodischen Dimensionen auf. Eleganter Jazz aus Österreich,
veröffentlicht bei Chire Records.
Eine weitere, noch junge Jazz-Veröffentlichung gruppiert
sich ebenfalls um das Klavier, wenigstens zeitweise. Wenn der aus Kolumbien
stammende Hector Martignon nicht gerade am Jazzinstitut der Musikhochschule
doziert, spielt er nämlich ganz gern mal selbst ein Album ein. Beispielsweise
bei Zoho Music. Für seine zuletzt dort erschienene „Big Band Theory“ nahm die
Besetzung für Jazzdimensionen enorme Ausmaße an. Da werden Rhythm und Bläser
Sections von einem ordentlichen Satz Streicher ergänzt. Bisweilen tauchen dann
noch ganz Latin Jazz-kompatible Instrumente wie Colombian Harp, Cajón, Congas
und Maracas auf.