Freitag, 11. April 2014

Mentoren-Trio & Drums – Jazz in der Bar Gabányi



Donnerstage bedeuten in der Münchner „Bar Gabányi“ Live-Musik. Gut für Jazzfans: Sie bedeuten auch regelmäßig Live-Jazz. Er teilt sich das Musikprogramm mit Klassik, Folk und Pop. Am vergangenen Donnerstag standen Tizian Jost, Jason Seizer, Marc Abrams und Matthias Gmelin im Quartett auf der Bühne. Wobei die ersteren drei sozusagen auf Einladung des letzteren da waren – als Mentoren und Vorbilder des jungen Schlagzeugers. Das Motto erklärt auch, warum das Quartett an diesem Abend viele Schlagzeuger-Kompositionen spielte. Es zeigte sich: Das tat dem zentralen Platz von Piano und Saxophon keinen Abbruch.
So war viel zu hören von Tizian Josts schillerndem Solo-Ton am Piano. Besonders in den hohen Lagen entlockte er den Tasten schnell aufschießende, melodiöse Klangspringbrunnen. Auch Jason Seizers Tenorsaxophon hatte in diesem Konzert viel Raum. Meist mit klarem, dunklem Ton, doch bei einer Ballade präsentierte sich der Saxophonist auch mit zartem Klang. In einigen Parts trat Marc Abrams mit melodischen Bass-Improvisationen in den Vordergrund. Das machte ihm offenbar so viel Spaß, dass man ihm ohne Weiteres den Beinamen „Der mit dem Bass tanzt“ hätte geben können. Doch auch Gmelin, der zu dieser Runde eingeladen hatte, präsentierte sich in Soloparts am Schlagzeug. Fast wie eine musikalische Darstellung des Austauschs mit seinen Mentoren wirkten die dialogischen Abschnitte, bei denen kurze Soli zwischen dem Schlagzeug und den drei anderen Instrumenten in schneller Folge hin- und hersprangen.
Nach ihrem Auftritt holten sich die Musiker an der Bar die verdienten Erfrischungen ab. Wer mochte, konnte unbeschwert anstoßen – auf die Bar, den Jazz, und noch viele weitere hörenswerte Verbindungen von beidem.

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